Vorausgegangen sind in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen, um die rund 28 Meter hohe Esche zu retten. So wurden Sicherungsschnitte der Baumkrone vorgenommen, mehrmalige "Kronenpflegen" durchgeführt sowie das immer wieder auftretende Totholz entfernt. Inzwischen ist die Zersetzung des Baumholzes jedoch soweit fortgeschritten, dass - allen Maßnahmen zum Trotz - die Verkehrssicherheit nicht aufrechterhalten werden kann. Die Holzzersetzung wird bestimmt anhand der Befallsdichte der Pilze und offenen Faulhöhlen. Die Esche wurde zuletzt halbjährlich intensiv durch qualifizierte Baumkontrolleure und Baumpfleger der Stadt Siegen kontrolliert.
Bei der Baumkontrolle steht die Sicherheit im Vordergrund, aber auch die Erhaltenswürdigkeit eines Baumes. Zusätzlich zu der Inaugenscheinnahme erfolgte bei der Esche in regelmäßigen Abständen eine Baumdiagnose per Ultraschall mittels Schalltomographie. Durch den Baum geleitete Schallwellen machen dessen Innenleben für die Fachleute sichtbar. Hierdurch kann im Inneren die Festigkeit und Dicke des noch verbliebenen Holzköpers ermittelt werden - wichtig um die Statik des Baumes und seine Standsicherheit zu bestimmen.
Die Grünflächenabteilung hat sich nach eigenen Angaben die Entscheidung nicht einfach gemacht und auch das fachliche Gutachten eines Baumsachverständigen eingeholt. Aufgrund der zunehmenden Gefahr durch Sturmereignisse in den letzten Jahren, bei denen es zu unkontrollierten Kronenbrüchen, Astabbrüchen oder kompletten Baumbrüchen kommen kann, ist die Entscheidung zur Fällung jedoch ohne Alternative.
Eine Nachfolge für die Esche steht schon fest: Nach der Entfernung des Baumes wird der vorhandene "Wurzelstubben" ausgefräst und der Standort für die Pflanzung eines neuen Baumes vorbereitet. An die Stelle wird eine Edelkastanie gepflanzt, die als klimaresistent gilt und gut mit Trockenheit und Wärme klarkommt. Zusätzlich wird eine amerikanische Platane im Stadtgebiet gepflanzt.