"Brückenprojekt" in Geisweid: 16 zukünftige Schulkinder feierlich verabschiedet

Seit drei Jahren bietet das "Brückenprojekt" der Stadt Siegen im Stadtteil Geisweid Kindern und Familien mit Fluchthintergrund oder vergleichbaren Lebenslagen täglich einen Ort, an dem sie den Alltag in Deutschland kennenlernen, die deutsche Sprache erlernen und Freundschaften schließen können. Ziel ist es, die Kinder auf den Alltag in einer Regeleinrichtung und vor allem auf den Schuleintritt vorzubereiten. Die ersten 16 von 25 zukünftigen Schulkinder wurden jetzt feierlich verabschiedet.

Neben den Familien waren auch zahlreiche Kooperationspartnerinnen und -partner gekommen, um die Kinder, die im August in die Schule wechseln werden, gebührend zu feiern. Dabei gab es neben Abschiedstränen auch Grund zur Freude: Dank der Unterstützung der regionalen Stiftung "Hilfswerk für Mütter und Kinder in Not" im Rahmen der Aktion "Helfen macht Schule!" erhielten die Kinder Abschiedsgeschenke in Form von Schulranzen.

"Das Brückenprojekt unter Federführung unseres Familienbüros hat sich in den letzten Jahren als wichtiger Baustein im System der Unterstützung für Familien in Geisweid etabliert", so Andree Schmidt, Sozialdezernent der Stadt Siegen. Denn Möglichkeiten der Unterstützung für Kinder und Familien seien in Siegen zahlreich vorhanden, allerdings sei es nicht immer leicht, als betroffene Familie hier den Durchblick zu bekommen, erklärt Susanne Wüst-Dahlhausen, Leiterin des städtischen Familienbüros. "Insbesondere wenn die Sprachkenntnisse und die Grundkenntnisse über das deutsche Bildungssystem noch fehlen, benötigen Familien Hilfe - und genau da setzen wir mit dem Brückenprojekt an. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, in Geisweid eine Anlaufstelle zu schaffen, die genau das bietet", so Wüst-Dahlhausen weiter. 

Im Brückenprojekt-Gebäude in der Hüttenstraße 16c finden Familien im Erdgeschoss nicht nur die Möglichkeit der Kindertagesbetreuung für Kinder im Vorschulalter, sondern auf der ersten Etage auch Beratungsangebote durch sozialpädagogische Fachkräfte des Familienbüros bei komplexerem Unterstützungsbedarf. Insbesondere Frauen mit Fluchthintergrund finden hier einen geschützten Raum, um ihre Probleme und Sorgen mitzuteilen und Unterstützung bei möglichen Lösungen zu bekommen. 

Möglich ist das Angebot dank der Verknüpfung finanzieller Förderungen aus unterschiedlichen Programmen wie "Kommunales Integrationsmanagement NRW - KIM", "kinderstark NRW" und "Brückenprojekte".