Der Öffentlichkeit wurde das Werk mit dem Titel “Ecce homo” im Rahmen der eigens dafür eingerichteten Ausstellung “Passion Rubens” am Wochenende des 17./18. Februar 2024 im Siegerlandmuseum präsentiert; bei freiem Eintritt nutzten rund 1.200 Kunstinteressierte die Gelegenheit, einen Blick auf “ihren” neuen Rubens zu werfen.
Barbara Lambrecht-Schadeberg erläutert: "Der Rubenspreis der Stadt Siegen wie auch die Peter Paul Rubens Stiftung tragen den Namen des großen Barockmalers. Seit langem habe ich den Wunsch verfolgt, meine Sammlung der Rubenspreisträgerinnen und -preisträger durch ein Werk dieses Namensgebers zu erweitern. Dass ich diesen Wunsch nun als ein Geschenk zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Siegen realisieren kann, ist mir eine besondere Freude. Mit diesem Geschenk möchte ich meine Verbundenheit mit unserer Stadt wie auch das partnerschaftliche Verhältnis zwischen dem Museum für Gegenwartskunst und dem Siegerlandmuseum unterstreichen."
"Die Schenkung ist für unser Museum ein Jahrhundertereignis und darüber hinaus für unsere Stadt eine Sensation," erklärt Bürgermeister Steffen Mues, und weiter: "Wir freuen uns und sind zutiefst dankbar für diesen Ausdruck tiefster Verbundenheit und Zeichen des einzigartigen, jahrzehntelangen Engagements von Frau Lambrecht-Schadeberg als Mäzenin."
Bei der Ölskizze handelt es sich um ein "modello". Als Entwurf für ein Gemälde oder als Vorlage für einen Stich boten "modelli" die Möglichkeit, Auftraggeberinnen und Auftraggebern einen Eindruck von Komposition und Farbwahl zu vermitteln. Die Eigenhändigkeit von Rubens ist unbezweifelt, das Werk lässt sich darüber hinaus bis in die 1640er Jahre nach Antwerpen zurückverfolgen. Damit zählt die Ölskizze zu den äußerst seltenen gesicherten Werken des Meisters Peter Paul Rubens selbst.
In jeder Hinsicht bildet dieses Werk eine einmalige Ergänzung der Rubenssammlung des Siegerlandmuseums. "Der Neuzugang schreibt Geschichte in diesem geschichtsträchtigen Jahr: Keines der in der Sammlung bisher vorhandenen Werke erreicht die Unmittelbarkeit der Ölskizze, nie ist man der Handschrift des Meisters näher", so Dr. Karin Kolb, Direktorin des Siegerlandmuseums.