Heute Nachmittag (Donnerstag, 14. März) haben die Mitarbeitenden der städtischen Schulverwaltung ab 16.00 Uhr im Rathaus Weidenau die Stimmzettel ordnungsgemäß ausgezählt, wobei die Wahlbeteiligung mit 59 Rückmeldungen gering ausgefallen war. Um 16.35 Uhr stand das Ergebnis der Briefwahl fest: Laut Auszählung haben auf die Frage "Soll die katholische Bekenntnisgrundschule Hammerhütter Schule in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt werden?" 23 Wählerinnen und Wähler mit "Ja" gestimmt - und damit zu wenig für eine Umwandlung der Schulart.
Bei 168 Schülerinnen und Schülern der Hammerhütter Grundschule wären 85 gültige Ja-Stimmen erforderlich gewesen. Dazu sagte Siegens Schuldezernent Andree Schmidt: "Eine ausreichende Beteiligung ist nicht erfolgt und somit das notwendige Quorum nicht erreicht worden. Das Anliegen, die Grundschule Hammerhütte in eine Gemeinschaftsgrundschule umzuwandeln, ist somit abgelehnt."
Gemäß § 10 Abs. 1 der Verordnung über das Verfahren zur Bestimmung der Schulart von Grund- und Hauptschulen (BestVerfVO) ist die Umwandlung durchzuführen, sofern für die Umwandlung einer Grundschule Eltern gestimmt haben, die mehr als die Hälfte der die Schule besuchenden Kinder vertreten. Ansonsten bleibt die bisherige Schulart unverändert.
Zum Hintergrund
Das Abstimmungsverfahren hatte der Siegener Schulausschuss in seiner Sitzung am 24. Oktober 2023 mehrheitlich beschlossen, nachdem verschiedene Fraktionen zuvor dazu einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Der Antrag war damit begründet worden, dass sich die Hammerhütter Grundschule zentral im Wohngebiet Fischbacherberg befindet und damit die einzige wohnortnahe Grundschule für diesen Bereich ist.
Die Anmeldedaten zeigen zwei Auffälligkeiten: Zum einen wurden zum Schuljahr 2023/2024 von 80 Kindern aus dem ehemaligen Einzugsbereich Fischbacherberg nur 48 Kinder an der Hammerhütter Schule angemeldet. Zum anderen sind nur 15,8 Prozent der Kinder der Hammerhütter Schule katholisch (31 Prozent islamisch, 28,1 Prozent evangelisch, 13,5 Prozent ohne Angabe, 8,8 Prozent orthodox). Demnach sinkt der Anteil der katholischen und evangelischen Schülerinnen und Schüler, der der islamischen Schülerinnen und Schülern wächst. Die Schlussfolgerungen waren, dass die Hammerhütter Schule nicht in dem Maße angenommen werde wie es der Einzugsbereich erwarten lässt und davon auszugehen sei, dass das Bekenntnis der Schule an den Bedürfnissen großer Teile der Eltern- und Schülerschaft vorbeigehe.