Bei dem Pressetermin demonstrierten Peter Meyer, Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt Siegen, wie auch Bauleiterin Monika Slawinska (ZGW), wie der Aufzug in der Praxis funktioniert. Damit ist das Rathaus ab sofort nicht nur auf allen vier Hauptgeschossen barrierefrei erreichbar, es kommt auch den Erfordernissen eines modernen Rathauses des 21. Jahrhunderts ein großes Stück näher.
"Unser altes Rathaus ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen, sondern auch ein Symbol für Identität und Geschichte unserer Stadt", so Stadtbaurat Henrik Schumann. "Der über 14 Meter hohe Aufzug erfüllt die Auflagen des Denkmalschutzes, weil die Fassade des Hauses durchlässig und weiter sichtbar bleibt. Er verdeckt das Denkmal nicht und greift so wenig wie möglich in die Bausubstanz des Rathauses ein", erklärte Schumann. Doch aufgrund seiner fünf Ebenen und diverser Zwischengeschosse sei das Rathaus trotz seiner repräsentativen Bedeutung für viele gehbehinderte Bürgerinnen und Bürger bislang zum Teil nur schwer oder gar nicht erreichbar gewesen. Der Aufzug in luftiger Stahl-Glas-Optik ermöglicht nun Menschen mit eingeschränkter Mobilität, älteren Personen oder Frauen und Männern mit Kinderwagen eine gute Erreichbarkeit des Rathauses.
In die Stützmauer ist eine Klingel eingelassen, über die die Pforte kontaktiert werden kann. In der gewünschten Etage angekommen, hilft dann ein städtischer Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin weiter. Henrik Schumann: "Ohne Anmeldung über die Pforte oder den jeweiligen Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin gelangt man also nicht ins Gebäude. Dadurch wissen wir, wer im Haus ist, so dass der Besucherzugang geordnet bleibt." Aus dem Rathaus hinaus gelangt jeder Besucher selbständig. Die große, tiefergesetzte Tastatur im Aufzugsinneren ist für Sehbeeinträchtigte wie auch Menschen im Rollstuhl gut zu bedienen. Die Aufzugskabine ist zudem so groß, dass in Notfällen Sanitäter mit einer Trage darin Platz finden.
Der Außenaufzug gehört zu den letzten großen Bausteinen aus dem Städtebau-Förderprogramm "Rund um den Siegberg" mit rund 675.000 Euro Gesamtkosten inklusive der Tiefbauarbeiten, darin enthalten sind Fördermittel in Höhe von rund 442.000 Euro. Die im Haus verbauten Treppenlifte liegen bei rund 22.000 Euro an Gesamtkosten (davon sind 15.000 Euro Fördermittel).