Diese liegt mit zahlreichen Exponaten der modernen Eisen- und Stahlerzeugung direkt am Startpunkt des neuen Weges. Bürgermeister Steffen Mues dankte Gunnar Kohlschein (Geschäftsführer BGH Edelstahlwerke), Frieder Spannagel (Geschäftsführer Gontermann-Peipers) und Tanja Herdlitschke (Sparkasse Siegen) für die "intensive Unterstützung" in Form von Fördergeldern und gespendeten Ausstellungobjekten der Stahl- und Eisenverhüttung zur Herrichtung der ersten Station. Einen weiteren Großteil steuerte die Bezirksregierung Arnsberg im Rahmen des Heimatförderprogramms bei.
Die 'Station 1' symbolisiert mit einem mannshohen "Kokillenring" am Eingang das "Portal" in die Welt der Eisen- und Stahlerzeugung von der Jetzt-Zeit in die Vergangenheit bis zurück in die Eisenzeit der Kelten: "Die Zeitreise zurück in die Jahrtausende, in die Geschichte des Bergbaus und der Verhüttung, nimmt hier ihren Anfang und macht sie kleinen wie großen Besucherinnen und Besuchern zugänglich", sagte Bürgermeister Steffen Mues. Exponate der heimischen Wirtschaft stimmen die Besucherinnen und Besucher auf diesen besonderen Teil Heimatgeschichte ein, denn vor mehr als 2000 Jahren rauchten in Niederschelden die größten Eisenverhüttungsöfen Mitteleuropas.
Steffen Mues dankte auch Christian Weber (Vorsitzender des Trägervereins 'Ein Siegerländer Tal'), Friedrich Schmidt (Vorsitzender Heimatgruppe Niederschelden) wie auch der Waldgenossenschaft Niederschelden sowie den weiteren Heimatvereinen und Akteuren, die sich hier engagiert haben, sowie der NRW-Stiftung für die finanzielle Unterstützung mit rund 150.000 Euro. "Viel wurde hier in Eigenleistung geschaffen, das ist nicht selbstverständlich. Das ist eine tolle geschichtsträchtige Ausstellung wie auch eine europaweit einmalige Ausgrabungsstätte, die hier in Niederschelden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ohne diese umfangreiche Unterstützung hätte die Station 1 und damit der Eisen-Zeit-Reise-Weg nicht realisiert werden können." Ende 2022 wurde die 'Station 1' mit Fundamenten vorbereitet, am 11. August 2023 kamen die ersten Exponate.
In der ersten Station steht die heutige Stahlverarbeitung im Mittelpunkt. Gezeigt werden unter anderem zwei Rohblöcke aus einem niedrig legierten Kohlenstoff-Mangan-Stahl mit einem Gewicht von jeweils vier Tonnen. In früherer Zeit hat sich der Erzabbau im Siegerland dadurch ausgezeichnet, dass das Eisenerz einen hohen Mangananteil aufwies. Dadurch wurde unter anderem auch dem Siegerland die Fertigung von Spezialstählen ermöglicht.
Bevor das Walzen von Stäben und Tafeln als Automatisierungsstufe der Warmumformung eingeführt wurde, wurde geschmiedet. Dieses Fertigungsverfahren ist auch heute noch aktuell, da bestimmte Werkstoffe aus mengen- und werkstofftechnischen Gründen nach wie vor geschmiedet werden. Die erste Station des EisenZeitWegs stellt deshalb auch verschiedene Musterstücke zur Erläuterung von Stahlqualität und -herstellung vor wie einen originalen Rohstahlblock. Darüber hinaus zeigen Stelen mit historischen Bildern den Besuchern die Montanregion, via QR-Code lassen sich weitere Informationen über das Smartphone abrufen. Außerdem gibt es eine so genannte 'Kinderspur' mit einer Aufarbeitung der Geschichte in kindgerechter Sprache und für Experten eine so genannte 'virtuelle Spur', die tiefer in die Materie eintaucht.
Offiziell eröffnet wird die europaweit bedeutsame Ausgrabungsstätte Gerhardsseifen am Freitag, 3. Mai 2024. Danach können Interessierte die Anlage unter fachkundiger Führung in Augenschein nehmen. Am Eröffnungswochenende sind am Samstag, 4. Mai 2024, ab 10.00 Uhr und Sonntag, 5. Mai 2024, ab 11.00 Uhr stündliche Führungen über das Gelände geplant (abhängig vom Besucherandrang).