Tagung zu Gesprächen zwischen Eltern und Fachkräften: Fachtag des "Netzwerkes Kinderschutz" stieß auf positive Resonanz

Am 1. August 2022 ist das Landeskinderschutzgesetz NRW in Kraft getreten. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche besser vor Gefährdungen für ihr Wohl zu schützen.

Eine neue Aufgabe aller Jugendämter ist es demnach, "Netzwerke Kinderschutz" zu entwickeln, die sich mit den Strukturen und Verfahren des Kinderschutzes vor Ort beschäftigen und die Qualität der Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure durch gezielte Maßnahmen verbessern. Dazu gehört auch, Tagungen für Fachkräfte zu organisieren, die sich mit wesentlichen Fragestellungen im Kinderschutz beschäftigen. Ein solcher Fachtag zum Thema "Gesprächsführung zwischen Fachkräften und Eltern im Kontext einer möglichen Kindeswohlgefährdung" fand am Donnerstag, 22. August 2024, in Siegen statt.

Dazu eingeladen hatte das Netzwerk Kinderschutz der Stadt Siegen und des Kreises Siegen-Wittgenstein. Die beiden Netzwerkkoordinatoren Annette Lambeck (Stadt Siegen) und Jacob Pfeifer (Kreis Siegen-Wittgenstein) freuten sich über eine positive Resonanz: Mehr als 150 Fachkräfte aus Kita, Schule, Beratungsstellen, Jugendämtern und der Gesundheitshilfe waren gekommen und zeigten großes Interesse.

Wenn Fachkräfte in Kindertagesstätten, Schulen, oder vergleichbaren Einrichtungen den Eindruck haben, dass es einem Kind oder Jugendlichen schlecht geht, suchen sie das Gespräch mit den Eltern. Wie diese Gespräche möglichst erfolgreich und zum Wohl des Kindes geführt werden können, war Thema des Fachtages.

"Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen dem Kind nicht", so Referentin Dorothee Stoll. Ihr Appell: "Behalten Sie das Ziel im Auge: Es soll dem Kind bessergehen." Besonders wenn die Sorge um ein Kind womöglich mit dem Verhalten der Eltern zusammenhängt, könne das Gespräch eine große Herausforderung darstellen. Dies wurde auch in der Kleingruppenarbeit deutlich, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines Rollenspiels eine entsprechende Gesprächssituation zwischen Eltern und Fachkraft nachempfinden konnten.

Aufgrund der positiven Resonanz und der langen Liste derjenigen, die nicht an der Fachtagung teilnehmen konnten, wird es einen zweiten Termin geben. "Auch Personen auf der Warteliste sollen die Möglichkeit erhalten, die Veranstaltung zu besuchen. Ein Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben", versprach die städtische Netzwerkkoordinatorin Annette Lambeck abschließend.