"Ich freue mich, dass wir neben Bad Berleburg nun als zweite Kommune im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein das Zertifikat 'stillfreundliche Kommune' erhalten konnten. Die Zusammenarbeit mit Hebammen ist uns in Siegen seit Jahren wichtig und sichert die gute Betreuung von Familien in der intensiven Zeit nach der Geburt eines Kindes", so Andreas Matzner bei der Übergabe.
Auch Susanne Wüst-Dahlhausen betonte die Wertigkeit des Auszeichnung: “Mütter brauchen geschützte Orte, an denen sie ungestört und ohne die Verpflichtung, etwas bestellen zu müssen, ihr Kind stillen können. Unsere Räume bieten dazu die Möglichkeit. Daneben erhalten Familien hier viele Informationen rund um das Leben mit Kind in Siegen. Auch können wir als Mitarbeitende im Gespräch mit den Familien Anregungen und Wünsche aufnehmen und so unsere Angebote als familienfreundliche Stadt weiterentwickeln.”
Mit der gleichnamigen Kampagne setzt sich der Landesverband der Hebammen NRW e.V. (LVH NRW) für mehr stillfreundliche öffentliche Gebäude ein. Im Rahmen der Aktion werden Kommunen, die bestimmte, vom Landesverband entwickelte Anforderungen erfüllen, als "stillfreundlich" ausgezeichnet. Das Familienbüro der Stadt Siegen (Weidenauer Straße 160) leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Dort gibt es neben einer Wickelgelegenheit auch eine gemütliche Stillecke. Ebenerdig und barrierefrei bietet sie die Möglichkeit für Eltern, in ruhiger Atmosphäre ihr Kind zu versorgen. Während der Öffnungszeiten ist der Zugang jederzeit möglich. Wasser steht kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus sind in einer kleinen Broschüre zahlreiche Still- und Wickelgelegenheiten im gesamten Stadtgebiet aufgelistet. Diese ist direkt im Familienbüro erhältlich.
Wie wichtig das Stillen für die Gesundheit ist, erläutert Andrea Winter: "Stillen bedeutet Gesundheitsprävention für Mutter und Kind. Neben einem verminderten Risiko für Übergewicht, weniger Durchfall- und Atemwegserkrankungen, einem geringeren Risiko an Krankheiten wie Diabetes Mellitus Typ 2, Bluthochdruck oder Herzinfarkt zu erkranken, wird auch die Bindung zwischen Mutter und Kind positiv beeinflusst."
Auch die Bundesregierung hat sich im Jahr 2017 zum "Nationalen Gesundheitsziel" gesetzt, Deutschland stillfreundlicher zu machen. Öffentliche Räume, in denen Mütter ihre Kinder ungestört stillen können, sind wichtige Bausteine einer "kommunalen Stillförderung".